Indikatoren

Die Indikatoren zeigen den Zustand der EBW-Fläche an. Sie sind so ausgewählt worden, dass der Zusammenhang zwischen Zustand und Bewirtschaftung der Fläche sehr hoch ist. Indikatoren können sowohl das Vorhandensein von Arten oder Strukturen verlangen (z.B. „Mindestens 4 der folgenden 8 Pflanzenarten wachsen auf der Fläche“) als auch das Nicht-Vorhandensein von Arten („Goldrute gelangt auf der Fläche nicht zur Blüte“) oder Strukturen (z.B. „Es kommen keine Gehölze, die älter als 2 Jahre sind, auf der Fläche vor.“).

Stängel von hohlen oder markhaltigen Pflanzen (Königskerze, Brombeere, Himbeere, Wildrosen, …) bleiben über den Winter stehen.

Einige Tiere, speziell Wildbienen, verwenden zum Nisten markhaltige Stängel. Im weichen Pflanzenmark beißen sie mithilfe ihrer Kiefer Hohlräume für das Nest. Viele Arten schlüpfen dann im darauffolgenden Frühjahr. Deswegen ist es wichtig, dass die Stängel über den Winter stehen bleiben können.

Direkt auf der Fläche oder maximal 5 Meter von der Fläche entfernt gibt es mindestens $1 m lange Hecken.

Hecken sind ein wichtiger Lebensraum: sie bieten Nahrung (z.B. Beeren), Schutz, Ansitzwarten für die Jagd und schaffen ein wichtiges Mikroklima.

Es gibt Totholz auf mindestens $1 Bäumen direkt auf der Fläche oder maximal 5 Metern neben der Fläche.

Viele Insekten brauchen Totholz im Laufe ihrer Entwicklung. Ein prominentes Beispiel ist der Hirschkäfer (Lucanus cervus), dessen Larven bis zu 7 Jahre im Totholz verbringen. Die vielen Insektenlarven im Totholz bieten wiederum ein reichhaltiges Buffet für verschiedenste andere Tiere wie Vögel.

 

Nasse bzw. sumpfige Bereiche sind wichtige Bedingungen für Spezialisten, die dafür angepasst sind. Trockenlegungen gefährden diesen wichtigen Lebensraum. Einen nassen Boden erkennt man daran, dass sich im Gummistiefelabdruck unverzüglich Wasser sammelt. Aber auch beim Zusammendrücken in der Hand fließt beim nassen Boden Wasser ab. Feuchter Boden lässt sich zu kleinen Kugeln in der Hand formen, die nicht auseinanderfallen. Bei trockenem Boden ist kein Wassergehalt spürbar.

 Es gibt Asthaufen auf der Fläche als Rückzugsraum für Kleinsäuger und Reptilien, wie zum Beispiel Ringelnattern.

Der Standort des Asthaufens sollte auf möglichst ungestörten Stellen sein, sonnige Orte sind gegenüber schattigen zu bevorzugen. Der Asthaufen kann sowohl als Rückzugsort dienen, als auch als Eiablageplatz. Sollte der Asthaufen beginnen zu vermodern, sollte frisches Material angeführt werden. Ideal sind verschieden dicke Äste.

Auf der gesamten Fläche gibt es bis mindestens $1 den ersten Aufwuchs.

Braunkehlchen bauen ihre Nester am Boden, vorzugsweise in ebenen Fettwiesen (und Magerwiesen). Bleibt die Wiese lang genug stehen, können die Jungvögel überleben.

Bis mindestens $1 gibt es Altgras im Ausmaß von $2 m², damit das Braunkehlchen dort Nester anlegen kann.

Durch Strukturen, wie Gräben, Sitzwarten, erhabene Stauden (z.B. Disteln) können Braunkehlchen zum Brüten in bestimmte Wiesenbereiche gelockt werden. Bleibt dieser Bestand bis zu einem Datum (regional unterschiedlich) ungestört, können sich in diesem Altgras die jungen Braunkehlchen entwickeln.

Bereiche mit Altgras haben einen Mindestabstand zu Gehölzstrukturen, Schilfbeständen und Wegen gemäß Tabelle "Minimumabstand Zentrum Schutzzone" zu umgebenden Strukturen.

Mit "Strukturen" sind Hecken, Wirtschaftsgebäude/Stadel, Straßen, Waldränder etc. gemeint. Hier lauern Gefahren für die jungen Braunkehlchen.

In den Bereichen mit Altgras gibt es mindestens $1 Sitzwarten im Abstand von maximal 50 Meter.

Sitzwarten dienen Braunkehlchen als Aussichtspunkte in ihrem Revier. Durch das Aufstellen von Sitzwarten in Braunkehlchen-Altgrasbereichen sollen die Braunkehlchen angelockt werden.

Auf mindestens $1 ha der Fläche gibt es bis mindestens 15.08. den ersten Aufwuchs oder eine durchschnittliche Vegetationshöhe von mindestens 20 cm.

Die Mahd ist im Kulturland ein dramatischer Einschnitt für viele Lebewesen. Unbewirtschaftete Teilflächen sind wertvolle Rückzugsorte, die ein Überleben sichern können. Beispielsweise brütet der Wachtelkönig vorzugsweise in extensiven, langrasigen Wiesen. Damit die Jungvögel groß werden können, ist eine späte Mahd notwendig.

Bis mindestens $1 gibt es unbewirtschaftete Bereiche im Ausmaß von mindestens 10 % der Fläche.

Im Kulturland ist eine Mahd ein dramatischer Einschnitt für viele Lebewesen. Rückzugsbereiche, die versetzt bewirtschaftet werden, sind wertvoll für die ganze Umgebung, da von hier aus die Bewohner in die Fläche zurückkehren können.

Es gibt mindestens $1 Strukturelemente, wie z.B. (Dorn-)sträucher, Hecken oder Einzelbäume. Einzelbäume allein reichen nicht.

Neuntöter sitzen gerne exponiert, um ihre Beute, meist Insekten, zu jagen. Um ihre Beute zerlegen zu können, nützen sie Dornen, um sie daran aufzuspießen. Zusätzlich dient die aufgespießte Beute als Vorratslager. Auch andere Tierarten profitieren von solchen Strukturelementen.

Es gibt mindestens zwei hohe Strukturelemente pro Hektar (Einzelbäume, Baumgruppen, hohe Sträucher, Waldrand).

Hohe Strukturelemente sind wichtige Strukturen innerhalb einer Kulturlandschaft: Sie können als Nistplatz dienen, haben aber auch die wichtige Funktion, dass sie als Ansitzwarte für Vögel wie den Neuntöter verwendet werden können. Um als hohes Strukturelement zu gelten, muss es höher als ca. 1,70 m sein. Am besten, man gleicht das Strukturelement z.B. mit der eigenen Körpergröße ab.

Es gibt einen vitalen Streuobstbestand mit unterschiedlicher Altersstruktur (alte Bäume mit Totholzanteil, mittelalte Bäume und junge Bäume).

Die unterschiedliche Altersstruktur ist wichtig, um das volle Potenzial eines Streuobstbestandes zu nützen: Junge Bäume sichern die Zukunft ab, mittelalte Bäume sorgen für ausreichend Nahrungsangebot in Form von Obst und Blüten und die alten Bäume bieten oftmals wichtige Nistmöglichkeiten in Form von Nisthöhlen und Totholz.

Im Streuobstbestand gibt es mindestens $1 Baumhöhlen.

Baumhöhlen sind wichtige Nistplätze für eine Vielzahl an Vogelarten. Die Baumhöhle muss nicht bewohnt sein, damit der Indikator eingehalten wird.

Es klebt kein Festmist oder Gülle/Jauche auf den Baumstämmen.

Festmist/Jauche verklebt die Rinde der Bäume und verschließt so wertvolle Rückzugsorte für Kleinlebenwesen wie z. B. Insekten und Spinnen und deren Entwicklungsstadien (Eier, Larven, etc.).

Es gibt mindestens $1 künstliche Bruthöhlen für $2.

Das Vogelhaus muss an die dort brütende Art angepasst sein. Ein wichtiger Faktor ist z.B. die Größe des Einflugloches.

Frei formulierter Indikator zu Tieren

Diesen Indikator hat der/die BeraterIn speziell für die Gegebenheiten dieser Fläche und gemeinsam mit dir formuliert.

Folgende Neophyten-Arten bedecken maximal 10 % der Fläche: $NEO

Neophyten sind gebietsfremde Pflanzenarten, die nach 1492 nach Europa eingeführt wurden. Während zahlreiche Neophyten keine merklich negativen Auswirkungen verursachen, geht von einigen etablierten Arten ein stark negativer Einfluss auf die Biodiversität ihres neuen Lebensraumes aus. Mit ihrer Ausbreitung in sensiblen Lebensräumen verdrängen sie standorttypische Arten. Manche sind wirtschaftlich schädigend, manche gesundheitsgefährdend und einige ökologisch problematisch. Nach dem Deckel-Topf-Prinzip verschwinden mit den standorttypischen Pflanzenarten (Topf) angepasste Tierarten (Deckel). Je weniger Fläche mit problematischen Neophyten bedeckt ist, umso besser gelingt ihre Bekämpfung.

Folgende Neophyten-Arten bedecken maximal 5 % der Fläche: $NEO

Neophyten sind gebietsfremde Pflanzenarten, die nach 1492 nach Europa eingeführt wurden. Während zahlreiche Neophyten keine merklich negativen Auswirkungen verursachen, geht von einigen etablierten Arten ein stark negativer Einfluss auf die Biodiversität ihres neuen Lebensraumes aus. Mit ihrer Ausbreitung in sensiblen Lebensräumen verdrängen sie standorttypische Arten. Manche sind wirtschaftlich schädigend, manche gesundheitsgefährdend und einige ökologisch problematisch. Nach dem Deckel-Topf-Prinzip verschwinden mit den standorttypischen Pflanzenarten (Topf) angepasste Tierarten (Deckel). Je weniger Fläche mit problematischen Neophyten bedeckt ist, umso besser gelingt ihre Bekämpfung.

Folgende Neophyten-Arten kommen auf maximal 5 % der Fläche zur Fruchtreife: $NEO

Neophyten sind gebietsfremde Arten, die einen Lebensraum stark beeinträchtigen können. Unter Fruchtreife versteht man Samenreife. Je nach Art werden Samen gebildet, die durch die Luft, am Wasserweg oder durch Tiere verbreitet werden. In manchen Jahren kann diese Ausbreitung zur explosionsartigen Vermehrung der Pflanzen führen.

Folgende Neophyten-Arten kommen auf der Fläche nicht zur Blüte: $NEO

Neophyten sind gebietsfremde Arten, die einen Lebensraum stark beeinträchtigen können. Der Schnitt kurz vor der Blüte nimmt der Pflanze am meisten Kraft. Der Neophyt wird geschwächt und eine Ausbreitung über Samen verhindert.

Es kommen maximal $1 Exemplare folgender Neophyten-Arten pro Ar vor (bezogen auf die gesamte Fläche): $NEO

Die Bekämpfung von Neophyten (gebietsfremde Pflanzenarten), die sich oft schnell und unkontrolliert vermehren, wird mit zunehmender Ausbreitung schwieriger und kostspieliger. Durch die Beobachtung und Dokumentation von vorkommenden Arten und deren Ausbreitung kann angemessen reagiert werden.

Es kommen maximal $1 blühende Exemplare folgender Neophyten-Arten vor: $NEO

Die Bekämpfung von problematischen Neophyten (gebietsfremden Pflanzenarten), die sich oft schnell und unkontrolliert vermehren, wird mit zunehmender Ausbreitung schwieriger und kostspieliger. Wird die Blüte entfernt, kommt es nicht zur Ausbreitung durch Samen.

Folgende Neophyten-Arten kommen maximal auf 5 % der Fläche in einem dichten Bestand (über 25 % Deckung) vor: $NEO

Die Bekämpfung von problematischen Neophyten (gebietsfremde Pflanzenarten), die sich oft schnell und unkontrolliert vermehren, wird mit zunehmender Ausbreitung schwieriger und kostspieliger. Durch die Beobachtung und Dokumentation von vorkommenden Arten und deren Ausbreitung kann angemessen reagiert werden.

Es kommen maximal $1 Exemplare folgender Neophyten-Arten vor: $NEO

Die Bekämpfung von problematischen Neophyten (gebietsfremde Pflanzenarten), die sich oft schnell und unkontrolliert vermehren, wird mit zunehmender Ausbreitung schwieriger und kostspieliger. Durch die Beobachtung und Dokumentation von vorkommenden Arten und deren Ausbreitung kann angemessen reagiert werden.

$1: $NEO

Diesen Indikator hat die/der BeraterIn speziell für die Gegebenheiten dieser Fläche mit dir gemeinsam formuliert.

Folgende Problempflanzen-Arten bedecken maximal 10 % der Fläche: $1

Problempflanzen entfalten ihr "problematisches Potential", wenn sie kritische Schwellenwerte überschreiten. Durch Beobachtung und Dokumentation kann der Bestand reguliert werden.

Folgende Problempflanzen-Arten bedecken maximal 5 % der Fläche: $1

Problempflanzen entfalten ihr "problematisches Potential", wenn sie kritische Schwellenwerte überschreiten. Durch Beobachtung und Dokumentation kann der Bestand reguliert werden.

Folgende Problempflanzen-Arten kommen auf maximal 5 % der Fläche zur Fruchtreife: $1

Problempflanzen entfalten ihr "problematisches Potential", wenn sie kritische Schwellenwerte überschreiten. Die Verbreitung durch Samen kann, je nach Pflanzenart, sehr schnell gehen. Vor allem, wenn jährlich tausende Samen pro Altpflanze heranreifen.

Folgende Problempflanzen-Arten kommen auf der Fläche nicht zur Blüte: $1

Indem es keine blühenden Problempflanzen auf der Fläche gibt, wird der Bestand kontrolliert. Ohne Blüte kommt es nicht zur Samenreifung und (zumindest) die Verbreitung durch Samen kann so verhindert werden. Achtung! Viele Arten haben auch andere Möglichkeiten der Vermehrung (z.B.: über Wurzel und Rhizom-Austriebe).

Es kommen maximal $1 Exemplare folgender Problempflanzen-Arten pro Ar vor (bezogen auf die gesamte Fläche): $2

Sind die Einzelexemplare von Problempflanzen zählbar, kann eine Regulierung des Bestandes dokumentiert und kontrolliert werden.

Es kommen maximal $1 blühende Exemplare folgender Problempflanzen-Arten vor: $2.

Kommen Problempflanzen nicht zu Blüte, werden keine Samen gebildet. Sind blühende Exemplare zählbar, ist die Regulierung der Problempflanze(n) überschaubarer.

Folgende Problempflanzen-Arten kommen maximal auf 5 % der Fläche in einem dichten Bestand (über 25 % Deckung) vor: $1

 

Konzentrieren sich Problempflanzen auf einen kleinen Bereich der Fläche, so ist eine Regulierung der Problempflanzen in diesem Stadium überschaubar.
Es kommen maximal $1 Exemplare folgender Problempflanzen-Arten vor: $2

 

Sind die Einzelexemplare der Problempflanzen zählbar, ist eine Regulierung des Bestandes überschaubar.

$1

 

Diesen Indikator hat die/der BeraterIn speziell für die Gegebenheiten dieser Fläche mit dir gemeinsam formuliert.

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