Wenn das Vorkommen einer Art durch die Bewirtschaftung nicht immer gut beeinflusst werden kann oder eine bestimmte Pflanzenart nicht jedes Jahr vorkommt, werden sie nicht als Indikator vergeben. Sie können in der Beratung aber dennoch angesprochen werden und als wertvolle begleitende Information dienen. In der EBW werden sie als sogenannte „Zusatzindikatoren“ deklariert, die von der AMA nicht kontrolliert werden.
Sitzwarten dienen Braunkehlchen als Aussichtpunkte in ihrem Revier. Durch das Aufstellen von Sitzwarten in Braunkehlchen-Altgrasbereichen sollen die Braunkehlchen angelockt werden.
Die Mahd ist im Kulturland ein dramatischer Einschnitt für viele Lebewesen. Unbewirtschaftete Teilflächen sind wertvolle Rückzugsorte, die ein Überleben sichern können. Beispielsweise brütet der Wachtelkönig vorzugsweise in extensiven, langrasigen Wiesen. Damit die Jungvögel groß werden können, ist eine späte Mahd notwendig.
Im Kulturland ist eine Mahd ein dramatischer Einschnitt für viele Lebewesen. Rückzugsbereiche, die versetzt bewirtschaftet werden, sind wertvoll für die ganze Umgebung, da von hier aus die Bewohner in die Fläche zurückkehren können.
Neuntöter sitzen gerne exponiert, um ihre Beute, meist Insekten, zu jagen. Um ihre Beute zerlegen zu können, nützen sie Dornen, um sie daran aufzuspießen. Zusätzlich dient die aufgespießte Beute als Vorratslager. Auch andere Tierarten profitieren von solchen Strukturelementen.
Hohe Strukturelemente sind wichtige Strukturen innerhalb einer Kulturlandschaft: Sie können als Nistplatz dienen, haben aber auch die wichtige Funktion, dass sie als Ansitzwarte für Vögel wie den Neuntöter verwendet werden können. Um als hohes Strukturelement zu gelten, muss es höher als ca. 1,70 m sein. Am besten, man gleicht das Strukturelement z.B. mit der eigenen Körpergröße ab.
Die unterschiedliche Altersstruktur ist wichtig, um das volle Potenzial eines Streuobstbestandes zu nützen: Junge Bäume sichern die Zukunft ab, mittelalte Bäume sorgen für ausreichend Nahrungsangebot in Form von Obst und Blüten und die alten Bäume bieten oftmals wichtige Nistmöglichkeiten in Form von Nisthöhlen und Totholz.
Baumhöhlen sind wichtige Nistplätze für eine Vielzahl an Vogelarten. Die Baumhöhle muss nicht bewohnt sein, damit der Indikator eingehalten wird.
Festmist/Jauche verklebt die Rinde der Bäume und verschließt so wertvolle Rückzugsorte für Kleinlebenwesen wie z.B. Insekten und Spinnen und deren Entwicklungsstadien (Eier, Larven, etc.).
Das Vogelhaus muss an die dort brütende Art angepasst sein. Ein wichtiger Faktor ist z. B. die Größe des Einflugloches.
Diesen Indikator hat der/die BeraterIn speziell für die Gegebenheiten dieser Fläche und gemeinsam mit dir formuliert.
Besonders artenreiche Lebensräume haben viel Struktur, in der es Platz für Nischen gibt. Jede Nische hat ihre Spezialisten. Beispielweise gibt es Heuschreckenarten, wie die Lauchschrecke oder den Warzenbeißer, die bevorzugt in der Wiese zu finden sind, während andere, wie das Große Heupferd oder auch die Zwitscherschrecke in hochwüchsigen Strukturen oder in Hecken und Gebüschen zirpen. Vögel in Kulturlandschaften brauchen Sitzwarten, wie großblütige Dolden oder Disteln und Gehölze, um Nahrung zu suchen, zu sammeln oder um zu singen. In niederrasigen Bereichen sind Ameisen für den Grünspecht leichter aufzufinden.
Sind Kulturbestände artenreich, ist auch das Insektenspektrum breit gefächert. Einige Insekten wie Wespen, Heuschrecken und räuberische Fliegen sind Fleischfresser und halten sich stark ausbreitende Insektenarten wie Läuse oder Raupen, etc. in Schach. Manche Pflanzenarten, wie z.B. Veilchen, Leberblümchen und Flockenblumen, haben ihren Samen ein bekömmliches Fettanhängsel mit Zucker, Vitaminen und Eiweiß mit eingepackt, damit z.B. Ameisen sie mit unter die Erde in ihre Vorratskammern eintragen. Wanzen saugen an Pflanzenhalmen und Samen, zum Beispiel die Streifenwanze, die gerne an Doldenblütler, wie Möhre, Fenchel oder Mannstreu saugt.
Wildbienen sind eine riesige Artengruppe, zu der auch Hummeln und Wespen gehören. Sie sind neben den Fliegen unsere wichtigsten Bestäuber, auch im Kulturland. Wenn die Honigbiene das Rind (Nutztier) auf der Wiese ist, ist die Wildbiene der Auerochse (Wildform). Um genug Nahrungsangebot an Pollen und Nektar für Kultur- und Wildart zu schaffen, sind blütenreiche Wiesen mit standorttypischen Pflanzenarten wichtig.
Eine Mindest-Höhe der Vegetation kann verschiedene Zwecke erfüllen. Zum Beispiel brauchen einige Tiere einen Sichtschutz: So benötigt der Wachtelkönig zum Brüten mindestens 20 cm Vegetationshöhe zwischen Mitte Juni bis Mitte August. In trockenen Gebieten mit wenig Jahresniederschlag schützt eine gewisse Bestandes-Höhe, den Boden und den Wurzelraum vor Austrocknung und Überhitzung. Die durchschnittliche Bestandes-Höhe ist jener Bereich, den die meisten Pflanzen erreichen.
Das Braunkehlchen ist ein Wiesenbrüter der vorzugsweise in flachen, zweischnittigen Fettwiesen brütet. Da viele dieser Wiesen früher und häufiger gemäht werden, weicht das Braunkehlchen auf nasse Fettwiesen oder sogar Hanglagen und teilweise Magerwiesen aus. Um erfolgreich Junge aufzuziehen, brauchen sie Ruhe, Sichtschutz und Strukturelemente, wie großblütige Stauden (Kohl- und Sumpfdisteln, Engelwurz, …), die als natürliche Sitz- und Singwarten genutzt werden. Das Nest wird am Wiesenboden angelegt. Bei hohem Gras ist das Nest nicht zu finden, außer du kannst Eltern beim Füttern der Jungvögel beobachten.
Besonders artenreiche Lebensräume haben viel Struktur. Struktur entsteht durch unterschiedliche Formen, gestaffelte Entwicklungsräume (z.B.: durch Bewirtschaftung), abwechslungsreiche Angebote an Lebensraum und Nahrung. Braunkehlchen bevorzugen flache, hochwüchsige Wiesen mit Strukturelementen als Sitz- und Singwarten und als Lebens- und Brutraum. Können bestandbildende Gräser und Kräuter aussamen, ist die Qualität der charakteristischen Arten gegeben. Auf den ausblühenden Pflanzen können sich Insekten entwickeln und vermehren, diese wiederum bieten eine Nahrungsquelle für die Jungenaufzucht.
Durch die Beobachtung und die Dokumentation der Vermehrung einer bestimmten Tierart auf deiner Fläche trägst du dazu bei, die Ansprüche dieser Art besser zu verstehen und für ihren Fortbestand Sorge zu tragen.
Durch die Beobachtung und die Dokumentation der Vermehrung einer bestimmten Tierart auf deiner Fläche trägst du dazu bei, die Ansprüche dieser Art besser zu verstehen und für ihren Fortbestand Sorge zu tragen.
Strukturelemente bereichern das Landschaftsbild nicht nur optisch, sie sind auch Lebensraum, Rückzugsort und Orientierungsmerkmale für viele unterschiedliche Tierarten. Für Kulturpflanzen bieten Hecken Erosionsschutz und Lebensraum für Nutztiere.
Strukturelemente sind Lebensraum, Rückzugsort und Orientierungsmerkmale für viele unterschiedliche Tierarten, außerdem bereichern sie das Landschaftsbild.
Für Kulturpflanzen bieten Hecken Erosionsschutz und für Kleinsäuger, wie Igel, Mäuse, aber auch größere Tiere wie Füchse und Marder einen Lebensraum.
Der Neuntöter frisst Insekten und sogar ab und zu eine Maus. Er sammelt seine Beute, indem er sie auf dornigen Sträuchern aufhängt, so kann er jederzeit auf einen Vorrat zurückgreifen.
Eine Wiese, die aus vielen blütenreichen Kräutern und unterschiedlichsten Grasarten zusammengesetzt ist und die über einen langen Zeitraum vom Frühjahr bis zum Spätherbst immer Pollen und Nektar anbietet, lockt und ernährt unterschiedlichste Insekten. Diese können sich auf ihren teilweisen sehr spezifischen Wirtspflanzen entwickeln. Spinnen fangen Fliegen und Heuschrecken in ihren Netzen. Vögel können dieses reiche Angebot an Insekten und Spinnen für die Aufzucht ihrer Jungen nutzen. Ein Gleichgewicht aus Vermehrung und Dezimierung sowie ein Reichtum an Vielfalt gestaltet einen widerstandsfähigen und lebhaften Lebensraum.
Der Baumpieper gibt sich durch seinen Gesang im Sinkflug leicht zu erkennen. Dafür braucht er aber hohe Bäume, um zu starten und singend zu Boden zu fliegen. Lichte Lärchenwälder, strukturreiche Hutweiden, terrassenartige Feldstücke mit Heckenzügen werden vom Baumpieper gerne als Brutraum angenommen
Einige Vogelarten, wie der Wiedehopf oder der Grünspecht, nutzen kurzrasige Bereiche, um Nahrung zu finden. Der Grünspecht frisst gerne Ameisen, der Wiedehopf auch größere Insekten, aber beide haben ähnliche Ansprüche. Die Zwergohreule bevorzugt Heuschrecken und sie ist sehr anspruchsvoll hinsichtlich der Wiesenqualität.
Ameisen sind wahre Erfolgsinsekten, auf der ganzen Erde verteilt leben Billiarden davon. Damit wäre jedes hundertste Tier eine Ameise. Es gibt bis zu 20.000 Arten, etwa 200 davon leben in Europa. Ameisen sind Landschaftspfleger, sie lockern mit ihren Gängen den Boden auf und verbessern so das Wurzelwachstum. Durch die Umschichtung des Bodens fördern sie auch die Bildung von fruchtbarem Humus. Ameisen tragen zur Verbreitung von Pflanzensamen bei und räumen auf, indem sie tote Tiere abtransportieren. Sie fressen Schädlinge in großen Mengen und sind selbst Nahrungsgrundlage für viele andere Tiere, wie Kröten, Vögel, Eidechsen oder Spinnen.
Durch die Beobachtung und die Dokumentation bestimmter Tierarten auf deiner Fläche trägst du dazu bei, die Ansprüche dieser Art besser zu verstehen und für ihren Fortbestand zu sorgen.
Durch die Beobachtung und die Dokumentation der Vermehrung einer bestimmten Tierart auf deiner Fläche trägst du dazu bei, die Ansprüche dieser Art besser zu verstehen und für ihren Fortbestand zu sorgen.
Problempflanzen und Neophyten entfalten ihr "problematisches Potential", wenn sie kritische Schwellenwerte überschreiten. Durch Beobachtung und Dokumentation kann der Bestand reguliert werden. Während zahlreiche Neophyten keine merklichen negativen Auswirkungen verursachen, geht von einigen etablierten Arten ein stark negativer Einfluss auf die Biodiversität ihres neuen Lebensraumes aus. Mit ihrer Ausbreitung in sensiblen Lebensräumen verdrängen sie standorttypische Arten. Manche sind wirtschaftlich schädigend, manche gesundheitsgefährdend und einige ökologisch problematisch. Nach dem Deckel-Topf-Prinzip verschwinden mit den standorttypischen Pflanzenarten (Topf) angepasste Tierarten (Deckel). Je weniger Fläche mit problematischen Pflanzen/Neophyten bedeckt ist, umso besser gelingt ihre Bekämpfung.
Problempflanzen und Neophyten entfalten ihr "problematisches Potential", wenn sie kritische Schwellenwerte überschreiten. Durch Beobachtung und Dokumentation kann der Bestand reguliert werden. Während zahlreiche Neophyten keine merklichen negativen Auswirkungen verursachen, geht von einigen etablierten Arten ein stark negativer Einfluss auf die Biodiversität ihres neuen Lebensraumes aus. Mit ihrer Ausbreitung in sensiblen Lebensräumen verdrängen sie standorttypische Arten. Manche sind wirtschaftlich schädigend, manche gesundheitsgefährdend und einige ökologisch problematisch. Nach dem Deckel-Topf-Prinzip verschwinden mit den standorttypischen Pflanzenarten (Topf) angepasste Tierarten (Deckel). Je weniger Fläche mit problematischen Pflanzen/Neophyten bedeckt ist, umso besser gelingt ihre Bekämpfung.
Problempflanzen und Neophyten entfalten ihr "problematisches Potential", wenn sie kritische Schwellenwerte überschreiten. Neophyten sind gebietsfremde Arten, die einen Lebensraum stark beeinträchtigen können. Unter Fruchtreife versteht man Samenreife. Je nach Art werden Samen gebildet, die durch die Luft, am Wasserweg oder durch Tiere verbreitet werden. Die Verbreitung durch Samen kann, je nach Pflanzenart, sehr schnell gehen. Vor allem, wenn jährlich tausende Samen pro Altpflanze heranreifen.
Indem es keine blühenden Problempflanzen bzw. problematische Neophyten auf der Fläche gibt, wird der Bestand kontrolliert. Neophyten sind gebietsfremde Arten, die einen Lebensraum stark beeinträchtigen können. Der Schnitt kurz vor der Blüte nimmt der Pflanze am meisten Kraft. Die Pflanze wird geschwächt und ohne Blüte kommt es nicht zur Samenreifung und (zumindest) die Verbreitung durch Samen kann so verhindert werden. Achtung! Viele Arten haben auch andere Möglichkeiten der Vermehrung (z.B.: über Wurzel und Rhizom-Austriebe).
Sind die Einzelexemplare von Problempflanzen zählbar, kann eine Regulierung des Bestandes dokumentiert und kontrolliert werden. Die Bekämpfung von problematischen Pflanzen und Neophyten (gebietsfremde Pflanzenarten), die sich oft schnell und unkontrolliert vermehren, wird mit zunehmender Ausbreitung schwieriger und kostspieliger. Durch die Beobachtung und Dokumentation von vorkommenden Arten und deren Ausbreitung kann angemessen reagiert werden.
Die Bekämpfung von problematischen Neophyten (gebietsfremden Pflanzenarten) und Problempflanzen, die sich oft schnell und unkontrolliert vermehren, wird mit zunehmender Ausbreitung schwieriger und kostspieliger. Kommen Problempflanzen nicht zu Blüte, werden keine Samen gebildet. Sind blühende Exemplare zählbar, ist die Regulierung der Problempflanze(n) überschaubarer.
Die Bekämpfung von problematischen Pflanzenarten und Neophyten, die sich oft schnell und unkontrolliert vermehren, wird mit zunehmender Ausbreitung schwieriger und kostspieliger. Durch die Beobachtung und Dokumentation von vorkommenden Arten und deren Ausbreitung kann angemessen reagiert werden. Konzentrieren sich Problempflanzen auf einen kleinen Bereich der Fläche, so ist eine Regulierung der Pflanzen in diesem Stadium überschaubar.
Die Bekämpfung von Neophyten bzw. problematischen Pflanzenarten, die sich oft schnell und unkontrolliert vermehren, wird mit zunehmender Ausbreitung schwieriger und kostspieliger. Durch die Beobachtung und Dokumentation von vorkommenden Arten und deren Ausbreitung kann angemessen reagiert werden. Sind die Einzelexemplare der Problempflanzen zählbar, ist eine Regulierung des Bestandes überschaubar.
Diesen Indikator hat die/der BeraterIn speziell für die Gegebenheiten dieser Fläche mit dir gemeinsam formuliert.